Der Reifenhersteller Pirelli scheint für die neue Saison gewappnet zu sein. Nach dem letzten Test ließ der Hersteller verkünden, die richtige Gummimischung gefunden zu haben. Reifentests sind aus vielerlei Gründen eine schwierige Angelegenheit. Es kommen drei Faktoren zusammen, die schwer zu vereinen sind. Wettbewerbstechnische, politische und rein technische Herausforderungen gilt es zu meistern.
Wettbewerbstechnische Problematiken
An den Reifentests nehmen in der Regel die drei Top-Teams teil, die dann ausgiebig die neuen Pneus testen dürfen. Die Teams nehmen diese Einladung des Reifenherstellers dankend an, ermöglicht er es ihnen doch, das eigene Fahrzeug zu testen und zu optimieren. Im Zuge des ohnehin schon hohen Unterschiedes zwischen den Teams wird dieser noch größer, da die kleineren Teams hier außen vorbleiben.
Die neue Reifenmischung wird somit auf die Fahrzeuge der großen Drei maßgeschneidert, und die restlichen Teams müssen hoffen, dass ihr Fahrzeug gut mit den neuen Reifen harmonieren wird.
Politische Einflüsse
Die FIA und die Formel 1 wollen ihren Zuschauern spannende Rennen bieten, mit vielen Überholmanövern und heißen Kopf-an-Kopf-Rennen. Damit dies auch so kommt, müssen die Reifen mitspielen. Reifen die nur eine kurze Lebensdauer haben aber dafür extreme Belastungen aushalten, sind somit bei FIA und Formel 1 gern gesehen. Sie wollen die Teams zu unvorhergesehenen Boxenstopps gezwungen sehen, um die Rennen spannender und weniger kalkulierbar zu gestalten.
Die rein technischen Herausforderungen
Die Wünsche aller Beteiligten gehen bei dem Thema Reifen weit auseinander. Der Hersteller selber steht den Teams näher als den Organisatoren. Er will nicht, dass die Zuschauer anfangen zu glauben, dass ein Pirelli-Reifen nicht lange hält und schnell abbaut. Dies wäre für Pirelli ein PR-Desaster sondergleichen.
Das alles unter einen Hut zu bekommen ist nicht einfach und setzt die Ingenieure unter Druck. Sie müssen alle Interessen miteinander vereinbaren und einen Reifen präsentieren, der allen gerecht wird und dabei natürlich auch noch sicher genug ist, den enormen Belastungen standzuhalten.